„Bitte mit Deckel, bitte mit Sahne, bitte all inclusive.“ Unser Leben ist voller „mit“ – wir wollen immer mehr, immer weiter. Dieser Blog offenbart, wie reizvoll das „ohne“ sein kann. Nicht immer, aber meistens. Er erzählt von dem, was wir wirklich vermissen. Viel Vergnügen beim Lesen!

Natur ohne Verpackung

Kniebeugen sind gesund

Natur ohne Verpackung
Fotos: Katrin Koster

Diese Extremsportart betreiben inzwischen fast alle: Spazierengehen. Lässt sich das noch ganzheitlicher gestalten? Ja, indem wir uns nicht nur am Grün und der Weite erfreuen, sondern entdecken, was zwischen den Grashalmen aufleuchtet. Neben Blüten und Blättern sind das bunte Verpackungen.

Dass Eispapiere, Zigarettenschachteln und Plastikflaschen für die Natur alles andere als gesund sind, dürfte sich herumgesprochen haben. Trotzdem fliegt einiges achtlos in die Botanik. Was also tun? Nicht ärgern oder auf andere warten, sondern zugreifen und mit den Spuren der Zivilisation den nächsten Mülleimer füttern. Frei nach dem Motto „If you find something, it’s for you.“ Doppelter Effekt: Wenn wir uns bücken, ist das super für Muskeln, Gelenke und Faszien – und ebenso gut für die Umwelt.

Wer es intensiver möchte, betreibt den Trendsport Plogging. Hierbei wird Joggen fröhlich mit Müllsammeln kombiniert. Am besten als Gruppe. Beachtlich, wie viel sich dabei in kürzester Zeit einsammeln lässt. Darunter Kurioses wie altes Spielzeug oder Küchenutensilien.

Jedes Fitzelchen zählt, auch Zigarettenreste. Denn es ist echt gruselig, was Kippen anstellen: „Allein eine weggeschnippte Kippe kann ca. 40 Liter Wasser verseuchen und enthält bis zu 4.000 giftige Stoffe, die vom Regen ausgespült werden und dann in Böden und Gewässer übergehen“, schreibt BlockBlocks Cleanup, eine Düsseldorfer Initiative um Victoria Blocksdorf, die regelmäßig Rheinufer & Co. aufräumt: „Problematisch sind auch die Filter selbst: Diese bestehen aus Celluloseacetat, einem schwer abbaubaren Kunststoff. Es dauert viele Jahre, bis die Filter in ihre kleinsten Partikel zerfallen – viele Jahre, in denen sie womöglich von Tieren aufgenommen und für diese zur Gefahr werden.“

Bastele einen Kippengeist
„Ach, die paar Kippen“, mag man jetzt denken. Doch es sind leider Tausende. So sammelte der blaue BlockBlocks-Schwarm mit 30 Fleißigen in Oberkassel nach einer Kirmes 18.000 Kippen ein – innerhalb von zwei Stunden! Beeindruckend. Und nachahmenswert. Gerade jetzt scheuen sich verständlicherweise viele, solche Hinterlassenschaften anzufassen. Was können wir als Einzelne in Coronazeiten also tun? Das Kreative mit dem Nützlichen verbinden und Kippengeister basteln! Das sind Zigarettensammler aus Tetrapacks, die an zentralen Stellen als Aschenbecher dienen: Geht fix, regt zum Nachmachen an und schenkt uns saubere Wege.

Besser als Schokolade
Auch Organisationen und Unternehmen schließen sich zusammen und organisieren regelmäßig Aufräumaktionen. Wenn es das in Deiner Region noch nicht gibt – starte selbst eine. Gleichgesinnte sind schnell gefunden; die örtlichen Entsorger sammeln meist später die Müllsäcke ein. Die Natur atmet auf und das erfüllte Gefühl danach macht glücklicher als jeder Schokoriegel.

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