„Bitte mit Deckel, bitte mit Sahne, bitte all inclusive.“ Unser Leben ist voller „mit“ – wir wollen immer mehr, immer weiter. Dieser Blog offenbart, wie reizvoll das „ohne“ sein kann. Nicht immer, aber meistens. Er erzählt von dem, was wir wirklich vermissen. Viel Vergnügen beim Lesen!
Vertrauen ohne Sicherheit
Einfach leben?

Soll ich mich auf die Liebe einlassen? Den Job wechseln? Etwas Neues wagen und darauf vertrauen, dass es gut wird? Wen solche Fragen nachts wachhalten, ohne die eine Antwort zu finden, dem/der hilft vielleicht ein schlichter Gedanke: Einfach machen. Einfach ausprobieren. Was soll schon schiefgehen? Außer, dass wir um eine Erfahrung reicher werden. Wenn wir es nicht riskieren, könnte es passieren, dass wir unser Leben nicht intensiv leben. Dass wir nur an der Oberfläche kratzen, ohne diesen aufputschenden Schwindel zu fühlen, der nach Abenteuer schmeckt.
Es gibt keine Sicherheit, auch wenn Versicherungen uns das versprechen. Das Leben hat kein Netz und keinen doppelten Boden. Wir alle kennen die Angst, dass wir scheitern könnten. Dass wir alles verlieren. Man sagt aber, dass über 90 Prozent der Dinge, über die wir uns sorgen, so nie eintreten – oder bereits passiert sind. Und dann lassen sie sich sowieso nicht mehr ändern. Beeinflussen können wir nur den gegenwärtigen Moment.
„Sorge Dich nicht – lebe!“ Der amerikanische Kommunikations- und Motivationstrainer Dale Carnegie ist seit siebzig Jahren tot, doch das, was er uns zuruft, bleibt zeitlos: Urvertrauen, Zuversicht und Lebenslust können uns dabei helfen, sorgloser durchs Leben zu gehen.
Wie also könnte es gelingen, dass wir uns – jetzt gleich – von all dem gedanklichen Ballast befreien? Mach Dir bewusst, dass Du mit diesen Dämonen nicht allein bist. Dass fast alle Menschen solche Gedanken haben. Nur weil wir das große Ganze, das Weltpolitische selten ändern können, heißt das noch lange nicht, dass wir im Kleinen machtlos sind. Ich lade Dich ein zu einer einfachen Übung: Lass uns versuchen, unseren Mitmenschen mit einem Lächeln und ohne Vorbehalte zu begegnen. Tief darauf vertrauend, dass auch sie es gut mit uns meinen. Ich wette mit Dir: Je häufiger wir das machen, umso leichter wird es.
Mut und Authentizität lösen etwas in unserem Gegenüber (auf und aus). Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Wir erleben, wie wir wachsen und wie wir andere inspirieren. Wir fühlen, dass andere Menschen ähnliche Ängste haben. Dadurch fühlen wir uns verstanden – und einander näher. Vertrauen verbindet.
Dann darf die Liebe sich entfalten und der neue Job entpuppt sich als das, was Du schon immer machen wolltest. Wenn wir ohne Furcht auf Neues und andere zugehen, was für ein leichterer Ort wäre diese, unsere Welt? Gäbe es dann noch Kriege? Hoffentlich nicht, oder zumindest weniger.
Indem wir dem Leben und uns selbst vertrauen, wird das, was wir anfangen, gelingen. Pippi Langstrumpf hätte an dieser Stelle begeistert gerufen: „Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut.“